Dienstag, 13. November 2012

Swiss weekend and African experiences

Nachdem ich am Freitag in Menlyn gewesen war und zwar mit dem Minitaxi (auch wenn viele Leute sagen, Weisse sollen keine Minitaxis brauchen, wird es von AFS erlaubt und es ist um einiges sicherer als oft geglaubt wird, solange man einige einfache Regeln befolgt), wurde ich dann um sechs Uhr von Kims Vater und Kim abgeholt für das Wochenende.

Ich war so unglaublich glücklich sie wieder zu sehen!!! Im Auto redeten wir noch Englisch, wegen ihrem Vater, aber als wir dann zuhause ankamen fingen wir an wieder schweizerdeutsch zu sprechen und schockierenderweise hörte es sich absolut komisch an!!! Und das obwohl ich ja immer auf schweizerdeutsch telefoniere!
Aber ich fange mal mit kims zuhause an: Sie wohnt in einem komplett anderen Quartier als ich, unterdessen habe naemlich den sehr starken Eindruck, dass meine Familie verhältnismässig ziemlich reich ist. Nicht dass Kims Familie arm wäre...
Sie leben in einem Haus mit einem Anbau, indem es noch einen weissen Untermieter hat, er heisst Richard und arbeitet um Geld zu verdienen fuer seinen Uniabschluss.
Es ist ein "place of safety", das heisst Kims Gastmutter nimmt Kinder auf, die nicht zuhause leben können. Kim hat also einen weissen Bruder und eine weisse Schwester, beide erwachsen, sie leben nicht mehr zuhause und zwei schwarze Brüder (beide 11) und eine schwarze Schwester (7 oder 9), die Schwester und ein Bruder sind adoptiert,der andere ist ein Pflegekind. Dann leben noch 4 schwarze "Babys" da. Und in einer Holzhuette im Garten wohnt eine schwarze Haushaltshilfe, Elisabeth. Und sie haben etwa 8 hunde (am wochenende kam noch ein neuer dazu) und 4 oder 5 oder vielleicht auch 6 Katzen und verschiedene Papageie und Wellensittiche. Also ein richtiger kleiner Zoo...

Egal wie ihr es euch jetzt vorstellt: es ist in Wirklichkeit anders. Aber ich kann es euch nicht beschreiben wie es wirklich ist, es ist einfach Südafrika und zwar das weisse, so wie ich es bisher kennengelernt habe.
Am Freitagabend machten wir nicht mehr viel, aber mehr als bei mir zuhause: wir sassen mit Richard und seiner Freundin vor dem Haus und redeten über alles mögliche, dann gingen wir rein, in Kims Zimmer und redeten noch viel mehr und irgendwann schliefen wir dann ein und zwar bis um 9 morgens!!! Keine von uns hatte in Südafrika bisher so lange geschlafen, es scheint als wären die leute hier einfach schon viel früher wach. Als nächstes assen wir Frühstück, nachdem ich eine unfreiwillige kalt-heiss-dusche gehabt hatte, dann liefen wir mit den drei Geschwistern von Kim los zu den Läden um Sachen für das Abendessen zu kaufen. Kim darf überall herumlaufen wo sie will (solange es sicher ist, aber das merkt man ja im Normalfall) und das macht sie auch und so kennt sie unterdessen das Quartier schon besser als ihre Geschwister... Zu den Läden hatten wir etwa eine halbe Stunde, vielleicht ein bisschen länger wegen den Kindern. Dort hatte es dann einen Spar (der ist seeehr verbreitet hier) und ganz viele andere kleine "schwarze" Läden. Wobei viele Verkäufer hier Inder sind. Danach gingen wir heim, luden die Sachen und die Kinder ab und dann zeigte mir Kim die anderen Läden, die sie in der Zwischenzeit entdeckt hat. Und zwar in einem schwarzen Quartier, sie war alleine erst einmal dort, weil sie sich nicht so traute, aber zusammen ging es gut. Das Ganze erinnerte mich extrem an Rustenburg... Als wir dann da waren, beschlossen wir uns ein bisschen in den Läden umzusehen, das finden wir nämlich beide äusserst spannend, die Läden sind absolut überhaupt nicht wie in der Schweiz, ich kann es nicht beschreiben, aber ich werde bestimmt einigeFfotos hochladen, vielleicht versteht ihr dann ein bisschen was ich meine. Auch wenn man natürlich die Atmosphäre nicht auf Fotos zeigen kann. Und die Geräusche. In dem ersten Laden schauten wir uns jedenfalls um und dann entdeckte ich tatsaechlich Spathlo!
Kleiner einschub zum Spathlo: in Rustenburg hatte ich es schon, mir wurde gesagt, das weisse Wort dafür sei bunny chow, allerdings habe ich unterdessen herausgefunden: bunny chow ist ein Brot (mehr oder weniger Toastbroat noch nicht in Scheiben geschnitten), in der Mitte quer halbiert, teilweise ausgehöhlt und mit indischem Curry gefuellt. Und das beste bunny chow soll von Durban kommen. Was ich in Rustenburg allerdings hatte war mehr ein "Townshipburger". Allerdings war das Spathlo das ich mit Kim ass noch mehr gefüllt als normal.
Also, das Spathlo hatte Atchar (salziger Mangochutney, sehr speziell, aber sehr gut, wenn man sich einmal daran gewöhnt hat), Russian (vergleichbar mit Fleischkäse), Chips (Pommes, aber weich), gebratenes Ei (gehört eigentlich nicht rein) drin und dazu gab es noch eine kleine, sehr fettige Wurst, die man auch mit reinpresst. Die Frau, die es uns verkauften war sehr amüsiert darüber, dass sie uns zeigen musste, wie man sich das Spathlo zubereitet und sie freute sich aber riesig, dass wir das ausprobierten. Ich würde nicht darauf wetten, dass jemals zuvor schon Weisse diesen Laden betreten haben... Jedenfalls zeigte sie uns, dass wir das Spathlo erst aus der Klarsichtfolie auspacken mussten, dann gab sie uns die Gewürze und wir konnten barbecue spices, Essig, Senf, Mayo, Ketchup und sweet chilisauce dran tun (wir beschränkten uns auf die chili sauce und die Gewürze), dann wurde die Wurst obendrauf gequetscht, der Deckel, der viel zu klein war obendrauf gepresst und das Ganze in einen langen, durchsichtigen Plastiksack gepackt. Den konnte man dann halten, die Enden zurückschieben, und das Ganze direkt daraus essen. Natürlich nicht ohne Sauerei für uns Anfänger ;) Und das Beste am Ganzen: das Spathlo kostete 15 Rand!!!!!!!!!!!! Umrechnen bitte (geteilt durch 10 für Euro, durch 8 für Franken)!!!!
A real African Shop with Spathlo, diffrent sausages, sandwiches and even warm food such as samosas, pap, beef stew...

That's how Spathlo looks like, when they sell it

Wir setzten uns dann vor dem Laden auf eine Mauer und machten Fotos wie die grössten Touristen, und das  im wenigsten touristischen Ort Südafrikas. Irgendwann kam dann so ein Typ und redete ein wenig mit uns. Er fand es unglaublich witzig, dass wir da sassen wie Schwarze und Spathlo assen und (Kim kannte Spathlo vorher nicht, ihre Klassenkameraden hatten ihr aber davon erzählt) als ich dann das Wort "Spathlo" sagte hörte er kaum mehr auf zu lachen, weil er es so cool fand, dass wir diesen Namen kannten. Und am fasziniertesten war er dann, als er erfuhr, dass wir Europäer sind und ich in einer schwarzen Familie lebe ud Kim in einer schwarzen Schule ist. Naja, unsere Handynummern bekam er dann trotzdem nicht, aber das störte in nicht gross, er fand es einfach cool, mit uns geredet zu haben. Und wir auch ;)
Kim and me in front of the shop, being very proud about our Spathlo ;)



Nachdem wir also unser Mittagessen gehabt hatten, erforschten wir noch ein wenig die andern Läden und die Umgebung und wir redeten so viel wie seit Langem nicht mehr.
Why throwing the stuff into the dustbin if there is grass for it?? This is South Africa


People here just love pictures, we dont even know them, but they asked us to take a picture of them, so they have the honour to become the stars of my blog ;)
Did I ever mention how much South Africans love every kind of sweets?

Nach Hause kamen wir dann etwa um vier Uhr, mit müden Beinen (ich jedenfalls, Kim ist sich ja das Laufen gewöhnt) aber sehr vielen neuen Fotos auf unseren Kameras. Zuhause machten wir dann eine Schoko-Bananen-Erdbeerroulade (auf Englisch ja "swiss roll"), die zwar auseinander brach, weil hier anscheinend die Ofen waermer sind, aber egal. Nachdem wir sie nämlich mit rahm und farbigen Streusseln zugedeckt hatten, sah sie auch wieder gut aus ;)
Dann kochten wir Spaghetti mit Tomatensauce und, da wir "normale" Pasta so sehr vermisst hatten, waren wir uns einig, dass es die besten Spaghetti waren, die wir je gehabt hatten. Man glaubt kaum, wie sehr man Pasta vermissen kann... Auch die Kinder assen mit grossem Appetit und zwar zwei oder drei Portionen.
Nach dem Abendessen setzten wir uns mit der Roulade vor den Fernseher und schauten (sehr südafrikanisch) Rugby: Südafrika gegen Irland. Ich bin unterdessen ein Fan vom Rugby Schauen und werde es in meiner Familie auch einführen versuchen ;) mamani schaut es nämlich auch gerne, wie ich herausgefunden habe. Und tatsächlich muss ich sagen ist es spannender als Fussball zu schauen. Auch wenn es teilweise sehr lächerlich aussieht, wahrscheinlich weil ich noch nicht alle Regeln verstehe.

A little Italian atmosphere in a South African kitchen

Spaghetti and tomato sauce, what else do the Swiss girls need to be happy? How we missed our Pasta!!!

Not perfect but delicious :D

Chocolate Swiss roll with strawberry and banana

Nach dem Rugby (Südafrika gewann - natürlich) gingen wir schlafen, weil am nächsten Morgen verliessen wir um 7 das Haus und gingen joggen, etwa eine halbe Stunde. Es tat sehr gut und die Brüder von Kim kamen mit dem Fahrrad mit. Nach dem Joggen duschten wir und assen Frühstück: eine Art Pap, aber nicht so kompakt, ein wenig wie Griessbrei. Wir mischten es mit Butter, Zucker und ganz viel Milch und ich trank Kaffee dazu.
Danach sammelten wir auf der Strasse Blüeten von den berühmten Jacarandatrees, die jetzt gerade blühen und machten für Kims Freundin Fotos, auf denen Kims Haare komplett mit Blüten bedeckt sind.
Jacaranda trees blühen zart violett und riechen sehr süss.
Jacaranda trees


Als nächstes gingen wir nochmals zu den einen läden, wo wir uns sehr gründlich umschauten überall, dann erforschten wir ein Quartier, das Kim auch noch nicht kannte und entdeckten dabei einen neuen Laden mit sehr feinen Glaces (wieso um alles in der welt verkauft Magnum in der Schweiz keine Schoko-Minzen-Glaces????). Als wir schlussendlich wieder heimkamen, mit noch mehr Fotos, setzten wir uns im Garten an den Pool (es war uns zu kalt um zu Schwimmen, aber die Füsse badetetn wir trotzdem), hörten Musik auf unseren Blackberrys und redeten noch mehr. Danach assen wir Abendessen mit Kims Vater, Richard und einem Freund von ihm und wir redeten da noch ein wenig (unter anderem über Minitaxis, er konnte es kaum glauben, dass ich die brauche und sagte nebenbei einige sehr rassistische Dinge...). Und dann wurde ich heimgefahren.
We discovered a new shop by walking through whole Valhalla and because it was very hot, we decided to buy icecream ;)

Chocolat-Mint-Icecream and Passionsfruit-Ice

Als ich heimkam kam Nolo sofort auf mich zugestürmt und kreischte "sophiiiiiiiiiiiiiiiiiiieee" und liess mich kaum mehr los und Mamani und Neo fregten mich nach meinem Wochenende und waren äusserst amüsiert, als ich ihnen vom Spathlo erzählte und die Fotos zeigte.
Und weil alle so gute Laune hatten, spielten wir noch Musik ab und tanzten dazu, und ich musste mir anhören, ich tanze wie eine Weisse, welch ein Wunder :P (dafür haben sie mir letzte Woche gesagt "you have the handwriting of a black person" und Richard hat mir bevor ich ging zugerufen "try to stay white" xD).
Um acht gingen dann jedenfalls alle schlafen, nur ich war noch am blackberry und tippte wie eine Verrückte eine lange E-Mail über mein Wochenende...

Noch etwas zu den Minitaxis: das ist nicht die gleiche Art Taxi wie wir in der Schweiz haben. Die Minitaxis sind mehr eine Art Bus und etwas vom Intressantesten was ich kenne. Tatsächlich gibt es ziemlich viele Unfälle mit diesen Taxis und man hört auch immer wieder Sachen von Verbrechen, aber es gibt halt einige einfache Sicherheitsregeln zu beachten und dann ist alles gut.
 Wenn man ein Taxi brauchen will, steht man einfach am Strassenrand und zeigt mit dem Zeigefinger nach oben. Dann hält manchmal ein Fahrer an, dem sagt man wohin man will und er sagt ob er dahin fährt oder nicht. Und dann fährt man mit. Und fühlt sich sehr afrikanisch dabei ;)

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