Freitag, 23. November 2012

Every day life in Pretoria...

Es ist wieder mal Zeit für ein Update, und zwar hat sich etwas sehr stark verändert in meinem Leben in Südafrika, seit ich gelernt habe die Minitaxis zu brauchen. Meine Gastmutter ist momentan in Cape Town wegen der Arbeit und das schon seit zwei einhalb Wochen.
Anfangs sagte sie, sie würde vom Mittwoch bis Freitag da bleiben, dann blieb sie allerdings für eineinhalb Wochen, kam zurück für einen Tag (davon verbrachte sie 7 Stunden im Haar Salon...) und dann ging sie wieder, was jetzt schon fast eine Woche her ist. Eigentlich wollte sie heute zurückkommen, allerdings hat sie inzwischen ihre Meinung geändert und gesagt, sie komme am Dienstag zurück. Wir werden ja sehen...

Wenn ich aber ehrlich bin, stört mich das nicht gross, mein Tagesablauf ist jetzt nämlich um einiges aufregender. Ich wurde nämlich in letzter Zeit am morgen jeweils beim HPC abgeladen wie gewohnt, am Nachmittag nach der Schule musste/durfte ich dann aber ein Taxi nach Hause nehmen. Und das Beste: da es keine direkten Taxis vom HPC nach Moreleta Park gibt (wo ich wohne) muss ich jeweils erst ins Zetrum von Pretoria gehen mit einem Taxi. Und da habe ich inzwischen schon unglaublich viel gesehen und erlebt.
Center of Pretoria from the Pretorious Street

Einmal abgesehen davon, dass für mich jede Taxifahrt immer noch ein Abenteuer ist (das Geld zählen, zusammenrechnen und hin und her reichen durch das ganze Taxi am Anfang der Fahrt, die Unterhaltungen mit den unterschiedlichsten Personen, die Hupgewohnheiten der Fahrer...) habe ich mir angewöhnt jeweils etwas zum "Zvieri" zu kaufen in der Stadt. Am Anfang waren es noch ganz gewöhnliche Dinge zum Beispiel Äpfel (ihr könnt euch nicht vorstellen wie saftig die hier sind), Aprikosen (ja, die gibt es hier!), Nektarinen... Dann habe ich mal Mopo probiert, gekochte Maiskolben, die auf der Strasse mit Salz und in einem Plastiksack direkt verkauft werden und richtig lecker sind. Da habe ich gelernt, wie mit einem Verkäufer umzugehen, der einem einen zu hohen Preis andrehen will. Am ersten Tag bekam ich nämlich meinen Mais für 5 Rand und am nächsten Tag bei einem andern Verkäufer waren es dann plötzlich 7 Rand, allerdings reduzierte er den Preis dann recht schnell, als ich ihm sagte, ich gehe lieber zu einem andern Verkäufer... Und dann mein exotischstes Esserlebnis: Als ich eines Tages etwas schwarzes, verdächtig insektenhaft aussehendes in einem Eimer entdeckte, fragte ich die Frau, die das verkaufte, ob das Insekten seien. Das einzige was ich von ihrer Antwort verstand war "worms". Ich fragte dann einen Freund von der Schule danach und er sagte, es seien bestimmt Malobane worms gewesen; diese seien "very crunchy and tasty". Am nächsten Tag beschloss ich dann jedenfalls, dass ich mir das nicht entgehen lassen konnte und durfte dann für 2 Rand ein Säckchen voll mitnehmen. Tasty und crunchy trifft es jedenfalls ziemlich gut und zuhause probierte ich sie dann noch mit Sweet Chili Sauce - passt hervorragend! Allerdings rannten Neo und Mamane beinahe vor diesen Würmern davon und Khumo spuckte seinen gleich wieder aus. Nur Nolo fand, sie seien "nice"...
In "downtown" you can buy frech fruits and vegetables everywhere and I looove to buy it there!!

I pass this market almost every day and it still impresses me
These two women sell "Atchar" (salty mango-chutney of green mangos) on the street

And that's how it is sold...

Doesn't it look delicious??
Where I bought my first Malobane worms...

Here they are...

You really get everything on these streets!
Pumpkin, onions, tomatoes, carrots, cucmbers....



Yummie! ;)

Habe ich eigentlich schon einmal vom südafrikanischen Wetter erzählt? Was ich dazu nämlich als allererstes sagen muss, ist, es regnet viel! Jedenfalls hier. Es ist normal, dass es den Tag durch richtig heiss ist, einmal hatten wir 41°, und dann beginnt es vom einen Moment zum andern zu regnen und gewittern. Nun, die Gewitter hier sind allerdings nicht wie in der Schweiz, man muss sich das ganze einfach etwa zehnmal lauter und näher vorstellen. Manchmal zucke ich richtig zusammen wenn es donnert! Und ich bin eigentlich nicht gerade schreckhaft was das betrifft...
Was jedenfalls im Zentrum von Pretoria passiert wenn es regnet, ist, dass alle Leute (und davon hat es auch sonst schon zu viele) sich am Strassenrand unter die Vordächer der Läden stellen oder von einem Taxi zum nächsten rennen. Und das Wasser überflutet die Strassen innerhalb von Minuten, weil es irgendwie nicht richtig abläuft. Also ich finde es witzig ;)
Meistens ist es aber richtig heiss und dann ist es nicht mehr allzu lustig in einem Taxi zu sitzen, da wird man nämlich jedesmal halb zerquetscht und das ist nicht allzu angenehm wenn man sich vorstellt, wie die Leute schwitzen bei 40°... Allerdings gibt es dafür ja die unzähligen Verkäufer, die einem alle zwei Meter eisgekühlten "Pineapple or Guava Juice" für 2 Rand anbieten. Dieser Saft wird in etwa zwanzig centimeter langen Plastikbeuteln verkauft und ähnelt eher einer Wasserglace als einem Saft. Man reisst diesen Beutel dann auf und presst/trinkt den "Saft" dann raus.
The place where I get my taxi (the people already know me there, there are not a lot of white girls walking around and asking for a "7/11-Taxi"... :P)


And these are the "very dangerous" South African minitaxis...

Town after rain
right next to the place where the taxis wait

Was ich jetzt erzählt habe, war eigentlich ja nur von meinem Schulweg, allerdings war ich in der letzten Zeit gar nicht jeden Tag in der Schule wegen den "Final Exams". In der Zeit, in der ich keine Schule hatte, ging ich nocheinmal nach Woodlands, entdeckte verschiedene Teile von Moreleta Park, spielte mit Nolo und so weiter. In der Familie fühle ich mich nämlich im Moment richtig wohl, erst vor kurzem habe ich mir sogar überlegt, dass ich Mamane unterdessen schon mehr als Gastmutter anschaue, als meine richtige Gastmutter...
Mit Neo komme ich inzwischen auch super aus und Nolo und Khumo habe ich sowieso gerne. Ja, ich habe mich wirklich schon richtig eingelebt und jetzt freue ich mich auch schon auf die Ferien!
And that's my home :)

View over a part of Pretoria from our complex (to enter it, you have to pass this gate)

With Nolo at the Jungle Gym in our complex

Family evening ;)
My favourite picture :D


Gestern habe ich mir übrigens fürs Fitness einen Trainingsplan zusammenstellen lassen, dafür haben sie alle möglichen Tests gemacht, sowie meine Kraft in Rücken, Armen, Beinen, meinen Blutdruck gemessen, Körperfettanteil ausgerechnet, Fitness getestet... Und heute wurden mir dann alle Übungen gezeigt und ich habe das erste Mal nach Plan trainiert (ich weiss jetzt schon, dass ich morgen meine Arme nicht mehr bewegen werden kann :P). Als ich geraden beim Rowing war, kam dann eine ganze Gruppe Männer und begann da auch zu trainieren. Etwa zehn Minuten später erfuhr ich dann, dass das das südafrikanische Ruderteam war, das bei der Olympiade in London Gold geholt hat... Schon witzig, oder?

So, ich glaube das ist jetzt genug für heute. Nächste Woche am Montag schreibe ich übrigens meine letzte Prüfung, dann fangen endlich die Ferien an und ich werde mein Leben geniessen - moment mal, das tue ich ja jetzt schon in vollen Zügen ;)

Liebe Grüsse aus Südafrika
Von eurer halben Südafrikanerin (das habe ich nämlich in der letzten Zeit häufiger mal gehört, vorallem wenn ich über Essen geredet oder in meine Sätze das eine oder andere Tswanawort eingebaut habe :P)

Dienstag, 13. November 2012

Swiss weekend and African experiences

Nachdem ich am Freitag in Menlyn gewesen war und zwar mit dem Minitaxi (auch wenn viele Leute sagen, Weisse sollen keine Minitaxis brauchen, wird es von AFS erlaubt und es ist um einiges sicherer als oft geglaubt wird, solange man einige einfache Regeln befolgt), wurde ich dann um sechs Uhr von Kims Vater und Kim abgeholt für das Wochenende.

Ich war so unglaublich glücklich sie wieder zu sehen!!! Im Auto redeten wir noch Englisch, wegen ihrem Vater, aber als wir dann zuhause ankamen fingen wir an wieder schweizerdeutsch zu sprechen und schockierenderweise hörte es sich absolut komisch an!!! Und das obwohl ich ja immer auf schweizerdeutsch telefoniere!
Aber ich fange mal mit kims zuhause an: Sie wohnt in einem komplett anderen Quartier als ich, unterdessen habe naemlich den sehr starken Eindruck, dass meine Familie verhältnismässig ziemlich reich ist. Nicht dass Kims Familie arm wäre...
Sie leben in einem Haus mit einem Anbau, indem es noch einen weissen Untermieter hat, er heisst Richard und arbeitet um Geld zu verdienen fuer seinen Uniabschluss.
Es ist ein "place of safety", das heisst Kims Gastmutter nimmt Kinder auf, die nicht zuhause leben können. Kim hat also einen weissen Bruder und eine weisse Schwester, beide erwachsen, sie leben nicht mehr zuhause und zwei schwarze Brüder (beide 11) und eine schwarze Schwester (7 oder 9), die Schwester und ein Bruder sind adoptiert,der andere ist ein Pflegekind. Dann leben noch 4 schwarze "Babys" da. Und in einer Holzhuette im Garten wohnt eine schwarze Haushaltshilfe, Elisabeth. Und sie haben etwa 8 hunde (am wochenende kam noch ein neuer dazu) und 4 oder 5 oder vielleicht auch 6 Katzen und verschiedene Papageie und Wellensittiche. Also ein richtiger kleiner Zoo...

Egal wie ihr es euch jetzt vorstellt: es ist in Wirklichkeit anders. Aber ich kann es euch nicht beschreiben wie es wirklich ist, es ist einfach Südafrika und zwar das weisse, so wie ich es bisher kennengelernt habe.
Am Freitagabend machten wir nicht mehr viel, aber mehr als bei mir zuhause: wir sassen mit Richard und seiner Freundin vor dem Haus und redeten über alles mögliche, dann gingen wir rein, in Kims Zimmer und redeten noch viel mehr und irgendwann schliefen wir dann ein und zwar bis um 9 morgens!!! Keine von uns hatte in Südafrika bisher so lange geschlafen, es scheint als wären die leute hier einfach schon viel früher wach. Als nächstes assen wir Frühstück, nachdem ich eine unfreiwillige kalt-heiss-dusche gehabt hatte, dann liefen wir mit den drei Geschwistern von Kim los zu den Läden um Sachen für das Abendessen zu kaufen. Kim darf überall herumlaufen wo sie will (solange es sicher ist, aber das merkt man ja im Normalfall) und das macht sie auch und so kennt sie unterdessen das Quartier schon besser als ihre Geschwister... Zu den Läden hatten wir etwa eine halbe Stunde, vielleicht ein bisschen länger wegen den Kindern. Dort hatte es dann einen Spar (der ist seeehr verbreitet hier) und ganz viele andere kleine "schwarze" Läden. Wobei viele Verkäufer hier Inder sind. Danach gingen wir heim, luden die Sachen und die Kinder ab und dann zeigte mir Kim die anderen Läden, die sie in der Zwischenzeit entdeckt hat. Und zwar in einem schwarzen Quartier, sie war alleine erst einmal dort, weil sie sich nicht so traute, aber zusammen ging es gut. Das Ganze erinnerte mich extrem an Rustenburg... Als wir dann da waren, beschlossen wir uns ein bisschen in den Läden umzusehen, das finden wir nämlich beide äusserst spannend, die Läden sind absolut überhaupt nicht wie in der Schweiz, ich kann es nicht beschreiben, aber ich werde bestimmt einigeFfotos hochladen, vielleicht versteht ihr dann ein bisschen was ich meine. Auch wenn man natürlich die Atmosphäre nicht auf Fotos zeigen kann. Und die Geräusche. In dem ersten Laden schauten wir uns jedenfalls um und dann entdeckte ich tatsaechlich Spathlo!
Kleiner einschub zum Spathlo: in Rustenburg hatte ich es schon, mir wurde gesagt, das weisse Wort dafür sei bunny chow, allerdings habe ich unterdessen herausgefunden: bunny chow ist ein Brot (mehr oder weniger Toastbroat noch nicht in Scheiben geschnitten), in der Mitte quer halbiert, teilweise ausgehöhlt und mit indischem Curry gefuellt. Und das beste bunny chow soll von Durban kommen. Was ich in Rustenburg allerdings hatte war mehr ein "Townshipburger". Allerdings war das Spathlo das ich mit Kim ass noch mehr gefüllt als normal.
Also, das Spathlo hatte Atchar (salziger Mangochutney, sehr speziell, aber sehr gut, wenn man sich einmal daran gewöhnt hat), Russian (vergleichbar mit Fleischkäse), Chips (Pommes, aber weich), gebratenes Ei (gehört eigentlich nicht rein) drin und dazu gab es noch eine kleine, sehr fettige Wurst, die man auch mit reinpresst. Die Frau, die es uns verkauften war sehr amüsiert darüber, dass sie uns zeigen musste, wie man sich das Spathlo zubereitet und sie freute sich aber riesig, dass wir das ausprobierten. Ich würde nicht darauf wetten, dass jemals zuvor schon Weisse diesen Laden betreten haben... Jedenfalls zeigte sie uns, dass wir das Spathlo erst aus der Klarsichtfolie auspacken mussten, dann gab sie uns die Gewürze und wir konnten barbecue spices, Essig, Senf, Mayo, Ketchup und sweet chilisauce dran tun (wir beschränkten uns auf die chili sauce und die Gewürze), dann wurde die Wurst obendrauf gequetscht, der Deckel, der viel zu klein war obendrauf gepresst und das Ganze in einen langen, durchsichtigen Plastiksack gepackt. Den konnte man dann halten, die Enden zurückschieben, und das Ganze direkt daraus essen. Natürlich nicht ohne Sauerei für uns Anfänger ;) Und das Beste am Ganzen: das Spathlo kostete 15 Rand!!!!!!!!!!!! Umrechnen bitte (geteilt durch 10 für Euro, durch 8 für Franken)!!!!
A real African Shop with Spathlo, diffrent sausages, sandwiches and even warm food such as samosas, pap, beef stew...

That's how Spathlo looks like, when they sell it

Wir setzten uns dann vor dem Laden auf eine Mauer und machten Fotos wie die grössten Touristen, und das  im wenigsten touristischen Ort Südafrikas. Irgendwann kam dann so ein Typ und redete ein wenig mit uns. Er fand es unglaublich witzig, dass wir da sassen wie Schwarze und Spathlo assen und (Kim kannte Spathlo vorher nicht, ihre Klassenkameraden hatten ihr aber davon erzählt) als ich dann das Wort "Spathlo" sagte hörte er kaum mehr auf zu lachen, weil er es so cool fand, dass wir diesen Namen kannten. Und am fasziniertesten war er dann, als er erfuhr, dass wir Europäer sind und ich in einer schwarzen Familie lebe ud Kim in einer schwarzen Schule ist. Naja, unsere Handynummern bekam er dann trotzdem nicht, aber das störte in nicht gross, er fand es einfach cool, mit uns geredet zu haben. Und wir auch ;)
Kim and me in front of the shop, being very proud about our Spathlo ;)



Nachdem wir also unser Mittagessen gehabt hatten, erforschten wir noch ein wenig die andern Läden und die Umgebung und wir redeten so viel wie seit Langem nicht mehr.
Why throwing the stuff into the dustbin if there is grass for it?? This is South Africa


People here just love pictures, we dont even know them, but they asked us to take a picture of them, so they have the honour to become the stars of my blog ;)
Did I ever mention how much South Africans love every kind of sweets?

Nach Hause kamen wir dann etwa um vier Uhr, mit müden Beinen (ich jedenfalls, Kim ist sich ja das Laufen gewöhnt) aber sehr vielen neuen Fotos auf unseren Kameras. Zuhause machten wir dann eine Schoko-Bananen-Erdbeerroulade (auf Englisch ja "swiss roll"), die zwar auseinander brach, weil hier anscheinend die Ofen waermer sind, aber egal. Nachdem wir sie nämlich mit rahm und farbigen Streusseln zugedeckt hatten, sah sie auch wieder gut aus ;)
Dann kochten wir Spaghetti mit Tomatensauce und, da wir "normale" Pasta so sehr vermisst hatten, waren wir uns einig, dass es die besten Spaghetti waren, die wir je gehabt hatten. Man glaubt kaum, wie sehr man Pasta vermissen kann... Auch die Kinder assen mit grossem Appetit und zwar zwei oder drei Portionen.
Nach dem Abendessen setzten wir uns mit der Roulade vor den Fernseher und schauten (sehr südafrikanisch) Rugby: Südafrika gegen Irland. Ich bin unterdessen ein Fan vom Rugby Schauen und werde es in meiner Familie auch einführen versuchen ;) mamani schaut es nämlich auch gerne, wie ich herausgefunden habe. Und tatsächlich muss ich sagen ist es spannender als Fussball zu schauen. Auch wenn es teilweise sehr lächerlich aussieht, wahrscheinlich weil ich noch nicht alle Regeln verstehe.

A little Italian atmosphere in a South African kitchen

Spaghetti and tomato sauce, what else do the Swiss girls need to be happy? How we missed our Pasta!!!

Not perfect but delicious :D

Chocolate Swiss roll with strawberry and banana

Nach dem Rugby (Südafrika gewann - natürlich) gingen wir schlafen, weil am nächsten Morgen verliessen wir um 7 das Haus und gingen joggen, etwa eine halbe Stunde. Es tat sehr gut und die Brüder von Kim kamen mit dem Fahrrad mit. Nach dem Joggen duschten wir und assen Frühstück: eine Art Pap, aber nicht so kompakt, ein wenig wie Griessbrei. Wir mischten es mit Butter, Zucker und ganz viel Milch und ich trank Kaffee dazu.
Danach sammelten wir auf der Strasse Blüeten von den berühmten Jacarandatrees, die jetzt gerade blühen und machten für Kims Freundin Fotos, auf denen Kims Haare komplett mit Blüten bedeckt sind.
Jacaranda trees blühen zart violett und riechen sehr süss.
Jacaranda trees


Als nächstes gingen wir nochmals zu den einen läden, wo wir uns sehr gründlich umschauten überall, dann erforschten wir ein Quartier, das Kim auch noch nicht kannte und entdeckten dabei einen neuen Laden mit sehr feinen Glaces (wieso um alles in der welt verkauft Magnum in der Schweiz keine Schoko-Minzen-Glaces????). Als wir schlussendlich wieder heimkamen, mit noch mehr Fotos, setzten wir uns im Garten an den Pool (es war uns zu kalt um zu Schwimmen, aber die Füsse badetetn wir trotzdem), hörten Musik auf unseren Blackberrys und redeten noch mehr. Danach assen wir Abendessen mit Kims Vater, Richard und einem Freund von ihm und wir redeten da noch ein wenig (unter anderem über Minitaxis, er konnte es kaum glauben, dass ich die brauche und sagte nebenbei einige sehr rassistische Dinge...). Und dann wurde ich heimgefahren.
We discovered a new shop by walking through whole Valhalla and because it was very hot, we decided to buy icecream ;)

Chocolat-Mint-Icecream and Passionsfruit-Ice

Als ich heimkam kam Nolo sofort auf mich zugestürmt und kreischte "sophiiiiiiiiiiiiiiiiiiieee" und liess mich kaum mehr los und Mamani und Neo fregten mich nach meinem Wochenende und waren äusserst amüsiert, als ich ihnen vom Spathlo erzählte und die Fotos zeigte.
Und weil alle so gute Laune hatten, spielten wir noch Musik ab und tanzten dazu, und ich musste mir anhören, ich tanze wie eine Weisse, welch ein Wunder :P (dafür haben sie mir letzte Woche gesagt "you have the handwriting of a black person" und Richard hat mir bevor ich ging zugerufen "try to stay white" xD).
Um acht gingen dann jedenfalls alle schlafen, nur ich war noch am blackberry und tippte wie eine Verrückte eine lange E-Mail über mein Wochenende...

Noch etwas zu den Minitaxis: das ist nicht die gleiche Art Taxi wie wir in der Schweiz haben. Die Minitaxis sind mehr eine Art Bus und etwas vom Intressantesten was ich kenne. Tatsächlich gibt es ziemlich viele Unfälle mit diesen Taxis und man hört auch immer wieder Sachen von Verbrechen, aber es gibt halt einige einfache Sicherheitsregeln zu beachten und dann ist alles gut.
 Wenn man ein Taxi brauchen will, steht man einfach am Strassenrand und zeigt mit dem Zeigefinger nach oben. Dann hält manchmal ein Fahrer an, dem sagt man wohin man will und er sagt ob er dahin fährt oder nicht. Und dann fährt man mit. Und fühlt sich sehr afrikanisch dabei ;)

Ke rata dijo ("I love food" in Tswana)



Unterdessen habe ich mich ziemlich an das Essen und vorallem die Essgewohnheiten hier gewöhnt, auch wenn mir am Anfang ziemlich viel sehr komisch vorkam.
Es ist nicht nur so, dass das Essen hier sehr anders ist, sondern auch die Art, wie man mit dem Essen umgeht und wie gekocht wird. Das ist wieder eine Sache, die ich schwierig finde zu beschreiben, weil es halt sehr viel mit der Mentalität der Leute zu tun hat. Aber ich versuche mal die Unterschiede aufzulisten (wobei man hier natürlich bedenken muss, dass ich in einer schwarzen Familie lebe, ich glaube das ändert auch noch einen Teil) :

  •  Gekocht wird nie mit Rezept. Gar nie, auch nicht um Brot zu backen oder Cookies zu machen. Als ich Mamani dann nach dem Dumplingrezept gefragt hatte, sagte sie mir „Ahh, it’s very easy: you put flour, yeast, salt and water….“, und so zählte sie mir alle Zutaten auf und erklärte mir mehr oder weniger wie man einen Hefeteig macht (das weiss ich ja selber), aber Mengenangaben bekam ich keine. Das gleiche war mit den Dikuku (Cookies).

  •  Meistens wird das Essen gekocht und zwar schon um drei oder vier Uhr nachmittags und wenn es dann fertig ist, lässt man es einfach in der Pfanne, bzw. im Ofen und wenn man Hunger hat, oder wenn es Zeit fürs Abendessen ist, wird alles auf die Teller verteilt und in der Mikrowelle aufgewärmt. Und Essensreste werden oft zum Frühstück gegessen (allerdings nicht von mir).

  • Fleisch isst man mit den Händen. Und teilweise wird sogar das Pap (ein weisser, kompakter Maisbrei) mit den Händen gegessen. Allerdings habe ich in der Schule mal eine Freundin gefragt und sie hat gesagt, wenn man das Fleisch mit den Händen isst, kann man besser die Reste abnagen und das ist hier sehr wichtig, es wird nämlich alles gegessen. Meist isst man auch die Knorpel und manchmal bin ich mir nicht sicher ob meine Gastmutter sogar die Knochen teilweise zerbeisst…

  •  Es scheint als gäbe es bestimmte Regeln dazu wer welchen Teller zu welcher Zeit bekommt. Als meine Tante und Grandma einmal zu Besuch waren, verteilte Neo das Essen auf die Teller und gab mir dann genaue Anweisungen, wer als erstes welchen Teller bekam. Hier muss ich vielleicht noch erwähnen, dass wir nie mehr als drei Teller oder Schüsseln von der gleichen Art haben. Jedenfalls bekam die Grandma zum Beispiel das Essen als erstes und zwar im schönsten Teller mit der grössten Portion und die Kinder bekamen es jeweils als letztes in einem Plastikteller.

  •   Gegessen wird überall ausser am Tisch. Genau genommen haben wir nämlich gar keinen Esstisch. Sehr oft wird vor dem Fernseher gegessen, manchmal isst Mamani aber auch auf dem Bürostuhl in der Garage oder im Zimmer am Boden (das mache ich unterdessen auch öfters). Und in Rustenburg gibt es zwar einen Tisch, allerdings wird da mehr vor dem Haus gegessen.

  •  Gemüse, das ewige Thema… Sie sind also definitiv keine Fans von Gemüse, wenn es jeden dritten Tag Gemüse gibt, bin ich inzwischen glücklich. Allerdings hat es inzwischen öfters Randensalat im Kühlschrank oder dann hat es Gemüseresten (einmal machten sie einen Riesentopf Spinat, ich glaube den grössten Teil davon ass ich alleine über die ganze Woche verteilt), die ich einfach zu meinem Essen aufwärme.


Und nun noch einige Bilder um das ganze ein wenig zu veranschaulichen (die meisten Bilder sind aus Rustenburg, irgendwie finde ich, das Essen sieht da besser aus und die Farben scheinen da intensiver…)
Spicy chicken and potatoes fromt the oven

Delicious liver

For the tomato sauce they always add disolved Knorr soup (e.g. mushroom soup)

Grandma chopping onions

The orange thing is mashed pumpkin cooked with butter and sugar (Mamani always adds cinnamon as well)
Now I know where to go, to buy a whole pig...

You can buy this cooked meat, put it into a plastic bag, add the spices you like and eat it directlly on the street. Very African: The bones are thrown to the street.

And that's where this meat is cooked

Every second garden in Rustenburg has either a papaja or a lemon tree. To eat the lemons they are peeled like oranges and dipped into a mix of salt and spices. And this tastes better than it sounds!

The African beer is mostly bought in these cartons, but Neo told me that you also can make it by yourself.
Food at the first wedding
My absolutely favourite dish: Chakalaka. It's a spicy African salad with beans, chili and carrots

Neo baking dikuku at home

A very popular breakfast here: oatmeal

Scrambeled egg: breakfast in Rustenburg

Served with bread...



Ich hoffe die Bilder konnten euch ein wenig einen Eindruck geben von dem afrikanischen Essen. Und ich hoffe ebenso, dass ich möglichst viele Rezepte mit nach Hause nehmen kann, unterdessen bin ich nämlich der Ansicht, dass die "schwarze" afrikanische Küche viel mehr Aufmerksamkeit verdient und ich bin mir sicher, dass sie diese kriegen wird, sobald sie einmal entdeckt worden ist.