Wo beginnt man mit erzählen, wenn immer so
viel los ist, dass man kaum dazu kommt zu merken wie die Zeit vergeht?? Unter
der Wochen komme ich kaum dazu etwas anderes zu machen als zur Schule zu gehen,
Hausaufgaben zu machen und täglich Basketball zu spielen und am Wochenende habe
ich auch immer was los, sogar wenn nichts geplant ist.
Aber diesmal möchte ich eigentlich von dem
erzählen, was im Moment neben der Schule den grössten Teil meiner Zeit in
Anspruch nimmt. Und zwar ist es das Baskteball. Interessanterweise trainieren
wir jeden Tag und zwar echt hart und alle nehmen es sehr ernst. Dementsprechend
machen wir natürlich auch Fortschritte. Nun wundert ihr euch vielleicht weshalb
ich schreibe „überraschenderweise“. Ganz einfach: Sport ist hier grundsätzlich
sehr unbeliebt. Südafrika hat ja grosse Probleme mit übergewichtigen
Jugendlichen. In meiner Schule ist das zwar nicht so der Fall (auch wenn es
vergleichsweise zu der Schweiz viele Übergewichtige hat), allerdings gibt es
viele Schüler, die normal aussehen, oder sogar extrem dünn sind, aber überhaupt
keinen Sport machen, sondern einfach so gut wie nichts essen. Ich frage mich
wieso diese Abneigung gegen Sport und Bewegung grundsätzlich so tief in der
Kultur verankert ist, oder ob es einfach an einer grossen Sportbegeisterung in
der Schweiz liegt… Eben deshalb überrascht es mit welcher Ernsthaftigkeit
Basketball an meiner Schule gespielt wird. Abgesehen davon dass wir von Montag
bis Donnerstag täglich trainieren machen wir das Training regelmässig länger
(anstatt eineinhalb Stunden zwei Stunden oder länger) und am Freitag vor einer
Woche haben wir uns dann ausserdem nach der Schule im Chemielabor der Schule
getroffen. Da hat uns der Coach mitgeteilt, dass am nächsten Tag (Samstag) ein
Spezialtraining in Phokeng (ein Nachbarsort) sei und er 8 Spieler aus seinem
Team auswählen und mitbringen könne. Diese acht Spieler trainierten nach der
Teamsitzung zusätzlich und am nächsten Tag trafen wir dann um halb zehn in
Phokeng die Spieler von anderen Schulen aus der Umgebung. Wir wurden da von
professionellen Coachs während 3 Stunden trainiert und gingen danach alle
zusammen Spatlho essen. Schlussendlich kamen wir um 5 in Tlhabane an. Wir
hatten einen super Tag gehabt und wurden auch gleich informiert, dass eine Woche
später am selben Ort ein Turnier stattfinden würde, an dem wir 3 gegen 3
spielen würden.
In der folgenden Woche kamen dann am
Donnerstag 3 Coaches aus Johannesburg um bei unserem Training zu zuschauen und
mit zu machen. Das Training lief super und am Tag darauf, am Freitag
trainierten die ausgewählten Spieler für das Turnier noch einmal.
Erzählen will ich aber eigentlich vom
Turnier selber. Am Samstagmorgen machte uns zwar das Wetter einen Strich durch
die Rechnung und zwar begann es etwa um halb sechs am Morgen zu regnen wie
verrückt. Plötzlich war gar nicht mehr sicher ob das Turnier überhaupt
stattfinden würde. Es kam also so, dass mehr oder weniger das ganze Team zu
Hause vor dem Handy sass und darauf wartete, dass der Regen aufhörte oder eine
Nachricht kam, was jetzt passieren würde. Das war übrigens auch die Einweihung
unserer Whatsapp Gruppe (die übrigens sehr hilfreich ist, beim Setswana lernen
für mich). Um zehn hiess es dann, dass sich die Leute aus Tlhabane um halb elf
bei der Garage in der Nähe treffen würden um ein Taxi nach Phokeng zu nehmen.
Um halb zwölf waren wir dann auch vollständig und um zwölf kamen wir in Phokeng
an. Dort angekommen kam dann aus, dass das Turnier nicht wie erwartet mit
festen Teams und um Preise gespielt werden würde, sondern dass es einfach ein
offenes Turnier zum Spass war. Lustig war es trotzdem. Und vorallem war es gut
für mich und eine andere Anfängerin aus unserem Team einmal richtig Half Court
zu Spielen. Und auch sonst hatten wir einen Hammertag zusammen.
Nach dem Turnier beschlossen wir dann
zusammen noch Kuchen essen zu gehen und um halb sechs hatten wir dann ein Taxi
nach Hause. Dieser Tag war eigentlich das erste Mal, dass der grösste Teil vom
Team nebst dem Training zusammen war und dementsprechend ist nun auch das
Teamgefühl extrem gewachsen. Und das brauchen wir auch, schliesslich wollen die
„Eagles Slammers“ auch dieses Jahr wieder die Meisterschaft gewinnen (wie sie
schon letztes Jahr gemacht haben).
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In the taxi to Phokeng |
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Eagle Slammers gooo!!! |
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Concentrating on the game |
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Amo (left) dribbeling |
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.. |
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Eagles on defence |
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Coach Nitro |
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Fikile in defence |
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Petro defending |
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Coach and our "Small Forward" Amogelang |
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All the guys who were playing in Phokeng on Saturday, with the coaches |
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Petronella, our "Point Guard" |
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Eagle Slammers 4ever |
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Crazy and Tsholo |
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Posing ;) |
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Crazy Eagles after playing |
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Findooo, Petro and Fikile |
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Eating cake after practise, yamm! |
Neben dem Basketball ist sonst nicht so
viel los, wir haben in Hauswirtschaft zwei Mal gebacken bzw. gekocht, ich war
an einer weiteren Hochzeit, wir haben die Term Exams abgeschlossen, eine
Freundin hatte Geburtstag und natürlich ganz wichtig: Ich habe gelernt in
Setswana auf zehn zu zählen! Und weil ich so stolz bin darauf muss ich das
gleich vorzeigen (allerdings gibt es keine Garantie, dass die
Rechtschreibung stimmt): ngwe, pedi, taro, nne, tlhano,
tataro, supa, robedi, robongwe, lesome. Das wärs ;)
Und dann noch zu meinen Plänen für die
nächste Zeit: am kommenden Mittwoch haben wir den letzten Schultag vor den
Ferien, danach sind für drei Wochen Ferien und in diesen kann ich für 10 Tage
nach Cape Town. Für den Blog bedeutet das natürlich einen weiteren Eintrag
sobald ich wieder zurück bin. Bis dann wird wahrscheinlich nicht mehr viel
passieren, mal sehen ob ich in der Zwischenzeit noch einmal zur Mall kann (dann
könnte ich mir auch mal richtige Basketballshorts besorgen J
) und vielleicht treffe ich mich ja dann auch wieder mal mit einigen
Schweizern.