Montag, 18. März 2013

Eagle Slammers Go!


Wo beginnt man mit erzählen, wenn immer so viel los ist, dass man kaum dazu kommt zu merken wie die Zeit vergeht?? Unter der Wochen komme ich kaum dazu etwas anderes zu machen als zur Schule zu gehen, Hausaufgaben zu machen und täglich Basketball zu spielen und am Wochenende habe ich auch immer was los, sogar wenn nichts geplant ist.
Aber diesmal möchte ich eigentlich von dem erzählen, was im Moment neben der Schule den grössten Teil meiner Zeit in Anspruch nimmt. Und zwar ist es das Baskteball. Interessanterweise trainieren wir jeden Tag und zwar echt hart und alle nehmen es sehr ernst. Dementsprechend machen wir natürlich auch Fortschritte. Nun wundert ihr euch vielleicht weshalb ich schreibe „überraschenderweise“. Ganz einfach: Sport ist hier grundsätzlich sehr unbeliebt. Südafrika hat ja grosse Probleme mit übergewichtigen Jugendlichen. In meiner Schule ist das zwar nicht so der Fall (auch wenn es vergleichsweise zu der Schweiz viele Übergewichtige hat), allerdings gibt es viele Schüler, die normal aussehen, oder sogar extrem dünn sind, aber überhaupt keinen Sport machen, sondern einfach so gut wie nichts essen. Ich frage mich wieso diese Abneigung gegen Sport und Bewegung grundsätzlich so tief in der Kultur verankert ist, oder ob es einfach an einer grossen Sportbegeisterung in der Schweiz liegt… Eben deshalb überrascht es mit welcher Ernsthaftigkeit Basketball an meiner Schule gespielt wird. Abgesehen davon dass wir von Montag bis Donnerstag täglich trainieren machen wir das Training regelmässig länger (anstatt eineinhalb Stunden zwei Stunden oder länger) und am Freitag vor einer Woche haben wir uns dann ausserdem nach der Schule im Chemielabor der Schule getroffen. Da hat uns der Coach mitgeteilt, dass am nächsten Tag (Samstag) ein Spezialtraining in Phokeng (ein Nachbarsort) sei und er 8 Spieler aus seinem Team auswählen und mitbringen könne. Diese acht Spieler trainierten nach der Teamsitzung zusätzlich und am nächsten Tag trafen wir dann um halb zehn in Phokeng die Spieler von anderen Schulen aus der Umgebung. Wir wurden da von professionellen Coachs während 3 Stunden trainiert und gingen danach alle zusammen Spatlho essen. Schlussendlich kamen wir um 5 in Tlhabane an. Wir hatten einen super Tag gehabt und wurden auch gleich informiert, dass eine Woche später am selben Ort ein Turnier stattfinden würde, an dem wir 3 gegen 3 spielen würden.
In der folgenden Woche kamen dann am Donnerstag 3 Coaches aus Johannesburg um bei unserem Training zu zuschauen und mit zu machen. Das Training lief super und am Tag darauf, am Freitag trainierten die ausgewählten Spieler für das Turnier noch einmal.
Erzählen will ich aber eigentlich vom Turnier selber. Am Samstagmorgen machte uns zwar das Wetter einen Strich durch die Rechnung und zwar begann es etwa um halb sechs am Morgen zu regnen wie verrückt. Plötzlich war gar nicht mehr sicher ob das Turnier überhaupt stattfinden würde. Es kam also so, dass mehr oder weniger das ganze Team zu Hause vor dem Handy sass und darauf wartete, dass der Regen aufhörte oder eine Nachricht kam, was jetzt passieren würde. Das war übrigens auch die Einweihung unserer Whatsapp Gruppe (die übrigens sehr hilfreich ist, beim Setswana lernen für mich). Um zehn hiess es dann, dass sich die Leute aus Tlhabane um halb elf bei der Garage in der Nähe treffen würden um ein Taxi nach Phokeng zu nehmen. Um halb zwölf waren wir dann auch vollständig und um zwölf kamen wir in Phokeng an. Dort angekommen kam dann aus, dass das Turnier nicht wie erwartet mit festen Teams und um Preise gespielt werden würde, sondern dass es einfach ein offenes Turnier zum Spass war. Lustig war es trotzdem. Und vorallem war es gut für mich und eine andere Anfängerin aus unserem Team einmal richtig Half Court zu Spielen. Und auch sonst hatten wir einen Hammertag zusammen.
Nach dem Turnier beschlossen wir dann zusammen noch Kuchen essen zu gehen und um halb sechs hatten wir dann ein Taxi nach Hause. Dieser Tag war eigentlich das erste Mal, dass der grösste Teil vom Team nebst dem Training zusammen war und dementsprechend ist nun auch das Teamgefühl extrem gewachsen. Und das brauchen wir auch, schliesslich wollen die „Eagles Slammers“ auch dieses Jahr wieder die Meisterschaft gewinnen (wie sie schon letztes Jahr gemacht haben).
In the taxi to Phokeng

Eagle Slammers gooo!!!

Concentrating on the game

Amo (left) dribbeling

..

Eagles on defence

Coach Nitro

Fikile in defence

Petro defending

Coach and our "Small Forward" Amogelang

All the guys who were playing in Phokeng on Saturday, with the coaches

Petronella, our "Point Guard"

Eagle Slammers 4ever

Crazy and Tsholo

Posing ;)

Crazy Eagles after playing

Findooo, Petro and Fikile

Eating cake after practise, yamm!

Neben dem Basketball ist sonst nicht so viel los, wir haben in Hauswirtschaft zwei Mal gebacken bzw. gekocht, ich war an einer weiteren Hochzeit, wir haben die Term Exams abgeschlossen, eine Freundin hatte Geburtstag und natürlich ganz wichtig: Ich habe gelernt in Setswana auf zehn zu zählen! Und weil ich so stolz bin darauf muss ich das gleich vorzeigen (allerdings gibt es keine Garantie, dass die Rechtschreibung stimmt): ngwe, pedi, taro, nne, tlhano, tataro, supa, robedi, robongwe, lesome. Das wärs ;)
Und dann noch zu meinen Plänen für die nächste Zeit: am kommenden Mittwoch haben wir den letzten Schultag vor den Ferien, danach sind für drei Wochen Ferien und in diesen kann ich für 10 Tage nach Cape Town. Für den Blog bedeutet das natürlich einen weiteren Eintrag sobald ich wieder zurück bin. Bis dann wird wahrscheinlich nicht mehr viel passieren, mal sehen ob ich in der Zwischenzeit noch einmal zur Mall kann (dann könnte ich mir auch mal richtige Basketballshorts besorgen J ) und vielleicht treffe ich mich ja dann auch wieder mal mit einigen Schweizern.